Schloss Nordkirchen - das Westfälische Versailles
Wunderschöne Stuckdecken, gut erhaltene Möbel und ein besonders schönes Stück - ein Harmonium zieren die Innenräume, die von den Studenten genutzt werden. Der westfälische Adel lebte fernab von den Kulturmetropolen Europas. Die Renaissance, die im 16. Jahrhundert von Italien aus den Süden Deutsch-lands eroberte und über Mittler wie die Weserrenaissance auch Westfalen erreichte, hatte im Münster-
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land nur wenig Möglichkeiten, Fuß zu fassen. Kaum war sie hier angekommen, begann schon der 30. jährige Krieg, der die Menschen an anderes denken ließ als an Kunst und Architektur. Nach dem Frie-densschluss 1648 allerdings setzte eine überbordende Bautätigkeit ein. Architekten, Maler, Bildhauer und Stukkateure hatten im Münsterland alle Hände voll zu tun. Doch auch im Barock war der druch-schnittliche Landadlige Westfalens nicht gebildet und wltläufig genug, um als Mäzen wesentliche künst-lerische Impulse geben zu können. So erklärt es sich, dass es im Münsterland nur wenige berühmte Baumeister und Bauherren gab.