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San Gimignano
Wolkenkratzer des Mittelalters - Hoch aufragende Geschlechtertürme prägen die Skyline von San Gim-ignano. Wir wechseln unsere Wohnung - jetzt geht es in den schöneren Teil der Toscana - Auf dem Weg in unser zweites Domizil besuchen wir San Gimignano - eine der am Besten erhaltenen mittelalter-lichen Städte der Toscana. Wir kommen aus Richtung Florenz und wir sehen die Skyline ganz deutlich in der
Ferne. Die mittelalterliche Stadt grüßt uns schon von weitem mit ihren 15 Türmen. Die Ursachen dieser Himmelsstürmerei waren Machtstreben und Streit verfeindeter Adelsfamilien mit der Devise: je höher, desto mächtiger. Eine Verordnung setzte 1255 der Bauwut Grenzen. Der Rathaustrum mit seinen 54 Metern wurde zum Maß aller Dinge. Höher durfte kein anderer der Türme sein. Bei feindlichen Übergrif-
fen zogen sich die Familien in die Türme zurück. In luftiger Höhe angebrachte hölzerne Balustraden und Balkone erleichterten das Leben auf engem Raum. Böse Zungen sagen, San Gimignano könnte das Rothenburg der Toskana sein. Wir besuchen den Ort in der Mittagszeit uns sind begeistert. Mittelal-terliche Bauten und Plätze sind sehr gut erhalten. Etwas noch zur Geschichte - Während des Mittel-alters erlebte der Ort eine große Entwicklung auch im Bereich der Kunst, deren Werke die Kirchen, Paläste und Klöster schmücken. Im Jahre 1199
befreite sich die Gemeinde aus der Lehnsherrschaft der Bischöfe von Volterra und damit begann auch der wirtschaftliche Aufschwung. Den Kmpfen gegen den Bischof von Volterra und den angrenzenden Gemeinden folgten interne Auseinandersetzungen und die Spaltungskämpfe zwischen den Anhängern
der Ardinghelli und der Salvucci. Die schreckliche Pestepidemie des Jahres 1348 und die dadurch bedingte Bevölke-rungsabnahme waren ein harter Schlag für die Marktwirtschaft von San Gimigna-no. Die schwere krise veranlasste die Verantwortlichen der Gemeinde sich im Jahre 1353 Florenz zu unterwerfen. Seit-dem erlitt die Stadt in den folgenden
Jahrhunderten einen unglaublichen und entwürdigenden Verfall. Die Schönheit der Stadt, ihre Großartigkeit in Kunst und Architektur haben in den vergangenen Jahren einen exzellenten Wiederaufschwung in ökonomischer und kultureller Hinsicht bewirkt. Wir erleben die Stadt bei strahlend - blauem Himmel - es ist hier wohl die Heitratswut ausge-brochen - am heutigen Tag finden wir zwei Pärchen, die sich zumin-destens im Brautkleit der Öffentlichkeit präsentieren. Eine italienische Hochzeit in Uniform und bei Harfenmusik. Wir genießen die Stimmung und setzen uns in eines der zahlreichen Straßencafes unter einen Son-
nenschirm und beobachten das bunte Treiben der Gäste, der Familien und der Einheimischen. Shop-
ping ist allerdings ebenso noch angesagt. Es sind hier wunderschöne Geschäfte mit Ledertaschen und Lederjacken - mal sehen was es so gibt.