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Lucca - eine super Stadt
Luccas Entstehungsgeschichte beginnt vielleicht schon in vorrömischer Zeit mit den Ligurern. "Luk" war die Bezeichnung für "Sumpfland, und tatsächlich lag hier einst der See Bientina, der von Zeit zu Zeit das Land überschwemmte. Doch erst die Etrusker machten das Land durch Entwässerungsmaßnahmen be-siedlungsfähig. Heute bietet Lucca ein überaus angenehmes Leben. Dafür sorgen die Schönheit der Pa-lazzi und Kirchen, der städtische Carakter des kleinen, so harmonischen historischen Zentrums und die

äußerst überschaubaren Ausmaße der Stadt. Wir beginnen unseren Rundgang am alten Stadttor S Donato und gehen in Richtung Stadtzentrum. Die Piazza del Mercato, einer der beliebtesten Plätze Luccas. Die Häuser der Piazza bilden ein Oval. Es folgt dem Grundriß eines römischen Amphitheaters, das einmal hier gestanden hat.

Wir suchen den Torre Guingi - um auf die Stadt schauen zu können. Hier müssen wir herauf. Es sieht nicht nur so aus - aber es wachsen Bäume auf diesem Turm. Die von knorrigen Steineichen bewachsene Plattform des mittelalterlichen Turm-

hauses Torre Guinigi bietet den besten Blick über Lucca und das Um-land. Aber auch ein Spaziergang auf dem mächtigen Stadtwall, der die einst reiche Seiden- und Brokatstadt umgibt, bietet reizvolle Einblicke in die gut erhaltene Altstadt. Lucca hat im Laufe der Geschichte immer eine Sonderstellung innerhalb der Toskana
gehabt, und irgendwie ist das heute noch an einer ganz eigentümlichen Atmosphäre spürbar. Noch et-was zum Torre Guinigi: Er ist das Zeichen der Größe einer der berühmtesten Familien von Lucca. Er er-hebt sich mit seinem ungewöhnlichen Schmuch - jahrhundertealte Steineichen majestätisch in die Höhe - genau 44,25 m. Der Trum steht neben dem gleichnamigen Palast der Michele, Francesco und Nicolao Guinigi gehörte und ist das einzige Zeugnis der über 250 Türme, die die Stadt im Mittelalter bevölkerten. Der Turm vervollständigt würdig den pittoresken Anblick jener Via S. Andrea, die die Faszination ihrer mittelalterlichenAtmosphäre vielleicht dank der warmen Farbe der Ziegel und Steine behalten hat, die ihre Häuser charakterisiert. 230 Stufen trennen die Basis vom Gipfelgarten, so sieben Steineichen an die Größe, Stärke und Unsterblichkeit eines Familiengeschlechts erinnern, das vor allem mit der Figur Paolo Guinigis, Herrscher über Lucca in den ersten drei Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts, der Stadt in einer Zeit, in der Handel und Geld mehr zu zählen schienen, als die Gewalt der Waffen, zu wahrer Grös-se verholfen hat. Das Panorama aus dieser Höhe ist faszinierend: In der Ferne scheinen die Hügel eine Myriade roter Dacher einzurahmen, nur unterbrochen von weiten Plätzen, die die Schöneit der Kirchen von San Martino und San Michele unterstreichen, während im Osten die Villa Guinigi hervorschaut, die Landresidenz dieser mächtigen Bankiers- und Seidenhändlerfamilie, die sich damals außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern befand. Nun aber zurück zu unserem Ausblick über Lucca Wir haben
einen grandiosen Blick vom Torre Guingi über die ganze Stadt. Der Dom auf der Piazza St. Martino fällt sofort in das Blickfeld. Wir lassen die Blicke über die Stadt schweifen. Rot gedeckte Ziegeldächer so weit das Auge reicht. Wir setzen den Rundgang fort und bewegen uns in Richtung des Domes. Wun-
derschöne Säulen aus allerfeinstem Marmor sind hier zu bewundern. Der Schutzpatron ist als riesige Statue abgebildet Wir hätten fast schon gedacht, dass es sich hier um die Kirche handelt, die wir auf allen Postkarten sehen. Wir stellen aber fest, dass wir noch weiter gehen müssen umd zur Piazza San Michele zu kommen. Denn hier wären wir dann eigentlich erst im Zentrum der Stadt Lucca.
Wir sind auf der Piazza San Michele angekomme. Dem eigentlichen Mittelpunkt Luccas. Die Kirche San Michele ist zentraler gelegen als der Dom und hat eine interessante fünfgeschossige Fassade. Hoch oben auf dem Giebel ist die große marmorne Statue des Erzengels Michael angebracht. Die Kir-
che wurde damals auf den Ruinen eines Gotteshauses aus dem 8. Jahrhundert errichtet. Hier auf der Piazza San Michele sind die feinen Geschäfte und die vornehmen Banken der Stadt angesiedelt. Hier pulsiert das Leben aber auch wunderschöne Straßenkaffees sind hier zu finden um ein wenig von den
vielen Eindrücken zu entspannen. Da wir sehr früh unterwegs waren, sind uns die Plazzos nicht unbe-dingt aufgefallen. Das lag aber daran, dass die meisten erst ihre Pforten im wahrsten Sinne des Wortes erst gegen 10 Uhr öffnen. So beschließen wir dann mindestens den Palzzo Pfanner-Controni zu besu-
chen. Der stolze Eintritt hält uns nicht ab, mindestens den wunderschönen Garten zu besichtigen.Wir erleben das Zeugnis des reichen, prächtigen Geschmacks des 17 Jahrhunderts. Der Palazzo beherbergt ein Museum für historische Kostüme und Accessoires aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert. Die doch sehr große Hitze macht uns zu schaffen. Wir beschließen über die Stadtmauer wieder zu unserem Auto
zu marschieren. Auf der Stadtmauer eine richtige Straße, die allerdings nur von Fußgängern und Rad-fahrern genutzt werden darf. Überall spenden Bäume - Pinien - wunderbar Schatten - was auch sehr von Nöten ist. Wir lesen in unserem Reiseführer, die Stadtmauer ist etwa 4 km lang und ca 12 m hoch. Sie diente eins als Befestigungsanlage - heute dient sie als Grünanlage