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Arezzo - vor dem Giostra del Saracino
Unser Auto bringt uns auf einen Parkplatz in Arezzo. Wir besichtigen die Kirchen und Gebäude am Rande der Altstadt - bis uns auffällt, dass hier etwas Großes in Vorbe-reitung ist. Auf dem Piazza Grande - dem schönsten Platz in Arezzo - ist der soge-nannte Giostra del Saracino - ein Kostüm-fest in voller Vorbereitung. Tribünen sind überall aufgestellt, so dass wir von der ei-gentlichen Schönheit der Piazza Grande nicht allzuviel zu sehen bekommen. Am ersten Sonntag im September - also mor-
gen soll es stattfinden. Es handelt sich um ein Kostümfest, bei dem acht berittene Vertreter der Stadt-
teile um die Goldene Lanze kämpfen. Dabei gilt es, denSchild eines hölzernen Sarazenen zu treffen. Das ist natürlich nicht ungefährlich, denn dieses Monstrum schwingt eine lederne Geißel mit Bleikugeln - Saracino - Wir sind ein wenig traurig, denn morgen ist unsere Abreise - Verlängern sollten wir eigent-
lich - aber letztendlich haben wir ja schon ein Fest miterlebt. Wir freuen uns, dass die Stadt bereits fest-lich geschmückt ist - Wappen der Stadtteile, Fahnen der Stadtteile sind überall angebracht. Da über-sieht man schon mal die vielen Stahlgerüste für die Zuschauer. Die Hauptstadt (etwa 93000 Einwohner
der gleichnahmigen Provinz, Verkehrsknotenpunkt zwischen Mailand, Florenz und Rom sowie Zentrum der Goldschmiedekunst. Heute ein Handelszentrum für Obst, Gemüse, Öl und Wein. Wir schländern über die Piazza del Duomo und genießendie riesige Kirche, die sehr schön in der Sonne zu sehen ist.
Ein riesiger Park mit Pinien spendet uns den Schatten in der Mittagszeit und lässt uns einige Zeit inne-halten und Siestern. Arezzo zählt nicht nur zu den ältesten Stadten Italiens, hier lebten so berühmte Künstler und Schriftsteller wie Giorgio Vaseri und Francesco Petrarca. Der Maler Piero della Francesca
ist in Sansepolcro wie in Arezzo zu Hause. In Sansepulcro wurde er geboren, in Arezzo hinterließ er seine besten Fresken. Das Wahzeichen der Stadt, der 1330 errichtete Glockenturm der Pfarrkirche S. Maria della Pieve, wird im Volksmund Turm der hundert Löcher - genannt- Wir haben nachgezählt - es
sind nur 80. Das Gotteshaus ist die älteste erhaltene Kirche der Stadt. Wir besichtigen noch das Amfi-teatro Romano und verlassen Arezzo etwas traurig - wir wären gern zum Fest gegangen.