Schon Gustav Flaubert
hat gesagt:"Über Carnac wird mehr Unsinn geschrieben, dls es dort
Menhire gibt." In der Tat: Es gibt fast so viele Theorien über die
"großen Steine" (keltisch: men-hir) wie Menhire. Keine kann
von sich behaupten, unumstritten zu sein - selbst das Prä-
historische Museum in Carnac bietet keine "letzte Erklä-
rung. Waren es Kultstätten oder Begräbnisstätten, dienten
sie astronomischen Zwecken, oder waren es Versam-
mlungsstätten? Fest steht nur, dass sie Zeugnisse einer
prägallischen Zivilisation im Zeitraum 5000 bis 2000 vor
Christi sind - einer Zivilisation mit erstaunlichem physika-
lischen und technischem Wissen, Aber auch mit einer so-
liden Sozialstruktur. Denn die Steinreihen sind über Jahr-
tausende hinweg entstanden und offenbar immer "weiter-
gebaut"worden. Und so stehen sie als ungelöste Rätsel der Menschheitsgeschichte:
einzeln aufragend als Menhire, in Reihen aufgestellt als Alignements, im Rund-
oder Halbkreis angeordnet als Cromlech, unter Erdhügeln begraben als
Tumulus oder mit Deckplatten zugedeckte Dolmen.